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02 Apr. 2006, Wien
 
Elite-Bildung durch Freiraum für Kreativität
klassischen Musik und Logik als Fundament sozialer Gerechtigkeit und Leistungswille?
 
Freiraum und Kreativität - 240792.1
Europa muss, um im internationalen Wettbewerb reüssieren zu können in jedem Bereich auf Qualität setzen. Dies beginnt in erster Linie dort wo Erziehung und Bildung stattfinden. Derzeit ist oft die Rede von Elite-Bildung, wobei in erster Linie die "Erzeugung" von Eliten gemeint ist. Die Gründung von Elite-Schulen und Elite-Universitäten (Stichwort Gugging) steht derzeit hoch im Kurs. Ziel ist die Förderung der Besten um in absehbarer Zeit die notwendige Anzahl an Menschen verfügbar zu haben, die leistungsbereit und umfassend gebildet sind um Spitzenleistungen möglich zu machen.

Die Verfügbarkeit von leistungsbereiten Menschen ist notwendig um den "Europäischen Traum" aufrecht zu erhalten. Dem Traum einer sozialen Gemeinschaft mit dem notwendigen Freiraum für Schwache aber auch für Starke. Einem Traum, den es momentan gegenüber den stark wachsenden Volkswirtschaften China, Indien und den USA zu verteidigen gilt.

Um langfristig aus dem Europäischen Weg ein vorbildliches Modell zu schaffen muss jedoch mehr in die Bildung zur Kreativität, Aufmerksamkeit und Leistungsbereitschaft aller Europäer investiert werden. Ein Europäisches Modell, das sich dadurch auszeichnet soziale Gerechtigkeit und Leistungswille der Besten zu vereinen wird positiv auf andere Kulturen, Wirtschafts- und Lebensräume wirken ohne als Bedrohung verstanden zu werden.

Um ein Europäisches Modell bestehend aus sozialer Gerechtigkeit und Leistungsfähigkeit schaffen zu können bedarf es neuer Wege der individuellen Förderung zur Mündigkeit. Mündigkeit ist eine wesentliche Voraussetzung zur Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen.

In vielen Ländern, insbesondere auch in Österreich wehren sich die Bildungspolitik und das Bildungswesen jedoch seit vielen Jahren standhaft neue, kreative Modelle einzuführen, obwohl wir schon lange mittendrin in der "Globalisierung" stecken und die Entwicklung hin zu einem globalen Wettbewerb nicht nur der Wirtschaft sondern auch jedes einzelnen Menschen weit fortgeschritten ist.

Erziehung zur klassischen Musik und Logik als Fundament kreativer Entfaltung?

Eine Elite-Bildung kann heute nicht ohne das Vermitteln von Schlüsselkompetenzen erfolgen. An erster Stelle steht das Erkennen von Mustern in komplexen Zusammenhängen. Das Wahrnehmen des Wesentlichen, das Vemögen für sich selbst Ziele zu definieren und der Wille diese Ziele zu verfolgen. Die Bereitschaft mit anderen Menschen gemeinsame Wege zu gehen und jedem Tag als eine neue Herausforderung zu begegnen wo interessante Dinge erfahren und gelernt werden können.

Dem Erkennen von Mustern kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu. Je früher ein Mensch mit einer anspruchsvollen Aufgabe konfrontiert wird, die sowohl eine reduzierte Fertigkeit schult, als auch den Nutzen für etwas Größeres erkennbar in sich trägt, desto schneller wird diesem Menschen klar, welche Freude die Aneignung und Nutzung von Wissen bieten kann.

Franz Welser-Möst, einer der international erfolgreichsten österreichischen Dirigent der jüngeren Generation, hat als solchen Beitrag zur Kreativität und Schulung von Schlüsselkompetenzen die klassische Musik erkannt: "Durch die Auseinandersetzung mit klassicher Musik bekommt man das Gespür für das Wesentliche, für den richtigen Augenblick." Franz Welser-Möst bekennt sich begeistert dafür, dass die klassischen Musik ein wichtiger Bestandteil der Erziehung, vor allem auch schon in jungen Jahren ist. In der Ö1-Opernwerkstatt (Sonntag, 02. April 2006) ist er überzeugt: "Es sollte doch endlich in die Köpfe der Bildungspolitiker hinein, dass die Erziehung zur klassischen Musik gut für alle Fächer ist."

Neben der Musik und weiteren künstlerischen Bereichen bietet sich auch die eingehende Auseinandersetzung mit Logik an, die sowohl einen direkten Nutzen bei der Ausübung kreativ-technischer Berufe im Bereich Software und Medien bringt als auch als Grundelement der Philosophie zu einer besseren Wahrnehmung von Zusammenhängen führt.

Gerade was die notwendige Erhöhung der Innovationsfähigkeit betrifft sollte rasch ein Umdenken erfolgen und die Notwendigkeit zur Schaffung von Freiräumen und Erziehung zur Kreativität berücksichtigt werden. Da letztendlich nicht nur die Politik die notwendigen Schritte vermissen lässt, sondern gerade dort wo Bildung stattfinden soll, nämlich in den Schulen die Ablehnung gegenüber neuen Ansätzen, Ideen und Vorstellungen enorm ist braucht es einer breiten Initiative um der Forderung zu mehr Freiraum und Kreativität Geltung zu verschaffen.
 
Quelle: ohc


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Autor: Harald Kviecien; Copyright: Harald Kviecien, ohc; Publiziert von: Harald Kviecien (kviecien)
factID: 240753.1; Publiziert am 03 Apr. 2006 00:02